Das Burnout-Syndrom wird in der Literatur und von vielen Therapeuten in mehreren Phasen beschrieben. Allen gemeinsam ist eine vorangehende hohe Leistungsbereitschaft mit entsprechendem Arbeitspensum, gefolgt von Phasen der Erschöpfung und Resignation. Das folgende Modell beschreibt die Burnout Phasen nach Herbert Freudenberger und Gail North (Quelle: Wikipedia):
Burnout Phasen nach Freudenberg/North:
- Drang, sich selbst und anderen Personen etwas beweisen zu wollen
- extremes Leistungsstreben, um besonders hohe Erwartungen erfüllen zu können
- Überarbeitung mit Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte
- Überspielen oder Übergehen innerer Probleme und Konflikte
- Zweifel am eigenen Wertesystem sowie an ehemals wichtigen Dingen wie Hobbys und Freunden
- Verleugnung entstehender Probleme, Absinken der Toleranz und Geringschätzung anderer Personen
- Rückzug und dabei Meidung sozialer Kontakte bis auf ein Minimum
- offensichtliche Verhaltensänderungen, fortschreitendes Gefühl der Wertlosigkeit, zunehmende Ängstlichkeit
- Depersonalisierung durch Kontaktverlust zu sich selbst und zu anderen Personen; das Leben verläuft zunehmend funktional und mechanistisch
- innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühle durch Überreaktionen zu überspielen wie beispielsweise durch Sexualität, Essgewohnheiten, Alkohol und andere Drogen
- Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit
- erste Gedanken an einen Suizid als Ausweg aus dieser Situation; akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs.
Menschen mit hohen Ansprüchen an sich selbst und gesteigerten Anforderungen aus Beruf und Privatleben sind besonders gefährdet. Der Anspruch in allen Lebensbereichen Höchstleistungen zu erbringen bestimmt den gesamten Lebensrhythmus. Zu den beruflichen Anforderung kommen eventuell noch Leistungsforderungen aus der privaten Ebene: Familiäre Bedürfnisse, ehrenamtliche Tätigkeiten und finanzielle Herausforderungen – diese Dinge wollen wir bestmöglich erledigen. In der Folge beschäftigten sich Körper und Geist immer mehr mit der Krisenbewältigung und fordern unsere ganze Substanz. Unser Organismus ist dauerbelastet und kaum noch in der Lage, sich zu regenerieren.
Mit zunehmender Belastung leidet der Erfolg und die Leistungsfähigkeit. Viele Brennpunkte erfordern unsere Aufmerksamkeit und die Toleranzschwelle der nervlichen Belastung senkt sich merklich. Wir versuchen nur zu funktionieren, um so den Anforderungen Herr zu werden. Am Tage sind wir bestrebt, die Energie für den Alltag aufzubringen, in der Nacht halten uns unsere Gedanken wach. Der Körper ist nicht mehr in der Lage, sich nachts zu regnerieren. Wir fangen an „auszubrennen“.
Die Frustration geht tendenziell in Formen der Agression über. Mittlerweile werden Dinge des täglichen Lebens zur Belastung, in all unserem Tun wird der Sinn in Frage gestellt. Diese Sichtweise kann sich bis zur Existenzangst ausprägen. Unser soziales Umfeld wird in Mitleidenschaft gezogen, wir ziehen uns zurück.
Der Sinn unseres Tun erschließt sich nicht mehr, der eigene Lebenszweck wird in Frage gestellt. Wir funktionieren nur noch, eigene Ziele sind nicht mehr existent. Allein das morgendliche Aufstehen wird zur Herausforderung. In dieser Phase ist es sehr schwer, ohne fachliche Hilfe dieser Spirale zu entkommen.
Die Individualität des einzelnen Betroffenen hat Einfluss auf die Stärke der einzelnen Burnout Phasen. Die Reihenfolge der einzelnen Phasen kann variieren. Es handelt sich bei eiem Burnout um eine gefährliche Spirale, in welcher die Betroffenen nach jahrelangen Leistungsspitzen in immer stärkere Momente der Erschöpfung fallen. Sollte hier nicht rechtzeitig interveniert werden, so benötigen wir einen immer höheren Energieaufwand, um die Tiefphasen zu meistern. Dieses lässt den Körper ausbrennen.
körperliche Symptome
z.B. Erschöpfungsmerkmale wie Schmerzen, Infekte, Muskelverspannungen, chronische Nacken- und Schulterschmerzen, Tagesmüdigkeit und Antriebslosigkeit
psychische Symptome
“nicht abschalten können”, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Gedankenkreisen, das Gefühl des “nicht fertig Seins”, der Wechsel auf private Entspannung (z.B. Lesen) gelingt zunehmend weniger, die Konzentrationsfähigkeit leidet, der Kopf “arbeitet”, das Interesse an unserer Umwelt nimmt ab, verstärkter Rückzug von sozialen Kontakten